Pascal Schmid 01.10.2019 7 min read

Cloud BI: Business Intelligence und Data Warehouse in der Cloud

Wachstum ist nach wie vor das Zauberwort in der Unternehmenswelt – je mehr, umso besser. Vielfach geschieht das, in dem neue Produkte und Services eingeführt, neue Standorte eröffnet oder anderen Firmen aufgekauft werden. Über die Jahre halten neue Informationssysteme Einzug, aber alte IT-Anlagen laufen dennoch parallel weiter. Auch hinzu gekaufte Unternehmen führen häufig zu mehr Komplexität in den firmeninternen Prozessen und Abläufen.

Für Controller und das Management ist es dann nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Natürlich brauchen sie für ihre Business-Entscheidungen Zahlen, Reportings, Budget- und Verkaufseinschätzungen. Häufig gibt es dafür ein ERP-System, das allerdings wegen des Wachstums und den Veränderungen aus der Vergangenheit nicht alles abbildet. So sind Marketingaktivitäten selten in ERP-Systemen erfasst. Etliche Mitarbeiter müssen Daten händisch aus alten oder externen Systemen ziehen, aufbereiten und weiterverarbeiten. Wer selbst regelmässig Berichte aus Excel-Listen erstellen darf, weiss, wie viel Zeit das frisst.

Was dann fehlt, ist eine Business-Intelligence-Lösung (BI), die alle relevanten Informationen aus allen internen und externen Systemen des Unternehmens zusammenführt, auswertet und so aufbereitet, dass die Unternehmensverantwortlichen die richtigen Entscheidungen auf Basis dieser Fakten fällen können. Und das nicht nur einmalig, sondern dauerhaft.

Das Ziel einer Business-Intelligence-Lösung ist aber nicht nur, mehr Erkenntnisse zu gewinnen, sondern anschliessend daraus auch Optimierungen abzuleiten, welche Vorgänge im eigenen Unternehmen verbesserungswürdig sind und sich eventuell automatisieren, vereinfachen oder integrieren lassen.

Für die grossen BI-Datenmengen braucht es ein Data Warehouse

ERP-Lösungen können in der Regel nur strukturierte Daten verarbeiten. Manchmal ist die Strukturierung der Daten auch ungünstig, um Erkenntnisse zu gewinnen. Haben Sie (durch Zukäufe oder alte aktive Systeme) gleich mehrere ERP-Systeme im Einsatz, ist ein Gesamtüberblick besonders schwierig herzuleiten.

Es gibt daher gute Gründe, die Datenbasis für eine Business-Intelligence-Lösung in einem gesonderten System zu speichern, das beliebig strukturierte Daten (und auch solche ohne Struktur) verarbeiten und analysieren kann: Das Data Warehouse.

Letztlich ist ein Data Warehouse eine grosse Datenbank, die Daten aus diversen Quellen regelmässig abfragt, kopiert und einheitlich strukturiert, um daraus mit Big-Data- und Data-Mining-Methoden Erkenntnisse ziehen zu können. Sie erlaubt es auch, zeitliche Veränderungen sichtbar zu machen. Dazu muss sie zwangsweise sehr grosse Datenbestände verwalten und bearbeiten können.

Der Einsatz eines Data Warehouse für Business-Intelligence-Zwecke hat auch den Vorteil, dass die Auswertungen mit Kopien von Daten erfolgen und daher den normalen Betrieb der Systeme, aus denen die Daten stammen, nicht beeinträchtigt. Auch aus Datenschutzgründen kann die Trennung sinnvoll sein.

 

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Cloud Business Intelligence: Grosse Datenmengen gehören in die Cloud

Wie bei vielen IT- und datenintensiven Aufgaben, macht es auch bei Business-Intelligence-Lösungen Sinn, diese in die Cloud auszulagern (Cloud Business Intelligence, bzw. Cloud BI). Ein Data Warehouse ist eine komplexe Datenbank-Anwendung, die über diverse Datenintegrationsfunktionen verfügt. Da heutzutage bereits viele Business-Anwendungen in der Cloud laufen (und nicht mehr On-Premise im eigenen Rechenzentrum), ist die Abfrage dieser Daten besonders leicht möglich.

Besondere Vorteile bietet ein Data Warehouse in der Cloud daher wegen

  • der flexiblen Skalierbarkeit von Verarbeitungsleistung und Speicherplatz
  • der Vielzahl bereits vorhandener Cloud-Lösungen
  • und der Tatsache, dass Sie für diese Anwendung keine IT-Spezialisten beschäftigen oder ausbilden müssen.

Business-Intelligence-Lösungen gibt es auch als Software-as-a-Service-Angebote, die Sie in der Cloud buchen können. Diese Anwendungen werden durch die Anbieter fortlaufend weiterentwickelt, gegen Angriffe abgesichert und auch gegen Datenverlust mit Backups gesichert. Sie ersparen sich durch den Cloud-Betrieb daher die Betreuung der Hard- und Software im eigenen Rechenzentrum.

Datensicherheit ist heutzutage gewährleistet

Da die Daten über das eigene Unternehmen durchaus sehr sensibel sind und natürlich auch die Konkurrenz interessieren könnte, spielt das Thema Datensicherheit in der Cloud eine grosse Rolle. Aber wie unser Blogbeitrag „Ist Sicherheit in der Cloud noch ein Thema?“ schon gezeigt hat, sind Daten in der Cloud in der Regel besser geschützt als im eigenen Rechenzentrum.

Das hat damit zu tun, dass die Cloud-Betreiber extrem hohen Wert auf Datensicherheit legen, über die nötigen Experten verfügen und ihr Personal permanent weiterbilden. Ein prominentes Beispiel für die Migration in die Cloud ist die UBS die gerade entschieden hat alles in die neue Azure-Cloud von Microsoft in der Schweiz zu migrieren.

 

Die DSGVO hat mit ihren strengen Vorgaben auch bei den Anbietern von Cloud-Diensten das Thema Datenschutz noch einmal intensiviert (und durch hohe Strafen betont). Wichtig bei der Implementierung ist es daher, mit Sicherheitsexperten alle möglichen Angriffspunkte und potenziellen Schwachstellen rechtzeitig zu identifizieren und durch entsprechende Massnahmen abzusichern.

Mit einem kompetenten Partner zur Business Intelligence

Die Einführung einer Cloud-Business-Intelligence-Lösung erfordert die Integration in die Business-Strategie eines Unternehmens. Dazu sind vorab alle internen Anforderungen, technischen Voraussetzungen und externe Faktoren zu berücksichtigen. Erst danach erfolgt die Konzeption der technischen Umsetzung und im dritten Schritt die Implementierung. netrics berät sie gerne zu diesen Themen.