Susanne Becker 06.09.2022 6 min read

«Workation»: Warum es sich im Urlaub leichter arbeiten lässt

In diesem Jahr wurden Ferien für viele Arbeitnehmenden neu definiert. Sie gönnten sich ihre wohlverdiente Auszeit und haben dennoch gearbeitet. Wie das geht? Ganz einfach, sie haben eine «Workation» gemacht. Damit ist genau das gemeint, wonach es klingt – arbeiten, während man im Urlaub ist. Nur mit mehr Sonne, Strand, Meer und vor allem Erholung. Das mag zunächst widersprüchlich erscheinen, macht in einer Welt, in der remote zu arbeiten zum Standard geworden ist, aber durchaus Sinn.

Innovative Technologien verändern traditionelle Arbeitsumgebungen

Durch den «Modern Workplace» und die damit verbundenen Technologien haben wir sehr viel mehr Spielraum und Freiheiten bekommen, unseren Arbeitsalltag individuell und unabhängig von Zeit und Ort zu gestalten. Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote wie Microsoft 365 machen es heute möglich, an den exotischten Plätzen auf dieser Welt das Büro aufzuschlagen und dennoch an Meetings und Konferenzen teilzunehmen. So gesehen ist es nur eine logische Entwicklung, dass viele Arbeitnehmende ihr Spektrum durch eine Kombination aus Beruf und Erholung erweitern wollen.

Worum handelt es sich bei einer «Workation»?

Hinter «Workation», einem Kunstwort zusammengesetzt aus Work= Arbeit und Vacation= Urlaub, steht das Konzept, Geschäftliches und Freizeit strukturiert miteinander zu verbinden. Man arbeitet von irgendwo in der Welt aus, während man gleichzeitig Freizeitelemente integriert, die es einem ermöglichen, abzuschalten, zu entspannen und produktiver zu sein. Die Zeitspanne reicht hierbei von wenigen Wochen bis hin zu einigen Monaten.
Seit dem Ende der Pandemie erlebt die «Workation» einen regelrechten Boom. Waren es in der Vergangenheit vor allem die sogenannten «Digital Nomads», die rund um den Globus gearbeitet haben, reizt dieser Lebensstil nun vermehrt auch den «normalen» Durchschnitt der Arbeitnehmenden. Sie möchten ihre traditionelle Büroumgebung hinter sich lassen, um zu reisen und neue Kulturen kennen zu lernen, während sie gleichzeitig weiterhin remote in ihren angestammten Funktionen tätig sind.
Einige Experten sind sogar der Meinung, dass die «Workation» langfristig das sogenannte Sabbatical ablösen wird, da Mitarbeitende keinen längeren unbezahlten Urlaub mehr nehmen müssen, um eine mehrmonatige Reise zu unternehmen. Zudem gehen sie mit einer «Workation» ein deutlich geringeres finanzielles Risiko ein und müssen sich auch keine Sorgen darüber machen, welchen Einfluss diese Auszeit auf ihre späteren Rentenansprüche hat.
Doch nicht nur für einzelne Mitarbeitende ist eine «Workation» attraktiv. Einige Unternehmen haben den Trend der Zeit erkannt und schicken die gesamte Firma auf eine gemeinsame Arbeitsreise, die sich ein wenig wie Urlaub anfühlt. Das stärkt den Zusammenhalt des Teams und schafft unvergessliche Momente und Erinnerungen.

Warum Unternehmen eine «Workation» fördern sollten

Eintönigkeit und Routine lassen in vielen Mitarbeitenden das Gefühl des Feststeckens aufkommen. Sie fühlen sich wie gelähmt, was wiederum negative Auswirkungen auf ihre Produktivität hat. In vielen Fällen kommt noch Langeweile mit dazu, die bekanntlich ein wahrer «Kreativitäts-Killer» ist.
Genau das ist einer der zentralsten Gründe, weshalb Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden zu einer «Workation» ermutigen und sie darin unterstützen sollten. Für das persönliche Wohlbefinden ist es wichtig, öfter einmal aus der Routine auszubrechen und einen Tapetenwechsel vorzunehmen. Denn nur wer sich wohlfühlt, ist zu Spitzenleistungen im Job fähig.
Durch eine «Workation» wird die psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden gefördert, da ein Ortswechsel, egal ob in eine andere Stadt oder ein anderes Land, Abwechslung bringt und somit neue Ideen anregen kann. Trotz Arbeit fühlen sich die Mitarbeitenden wie im Urlaub, da sie neue Menschen und Orte kennenlernen und sich ihnen bislang unbekannte Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung ergeben.
Davon profitiert dann auch der Arbeitgeber, da die Mitarbeitenden sich wohler fühlen, ihre Produktivität steigt und sie mit sich und ihrer Arbeit deutlich zufriedener sind.

Was es dabei rechtlich alles zu beachten gilt, werden wir in einem unserer nächsten Artikel aus dieser Serie näher beleuchten.

 

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