Enrico Goldhahn 05.03.2019 8 min read

AZURE Cloud – 4 Tricks wie Sie 40% sparen können

In den vergangenen Monaten durften wir zahlreiche Microsoft Azure Migration Workshops mit unseren Kunden durchführen. Viele Unternehmen machen eine Migration zu Azure hauptsächlich, um Kosten zu sparen. Einige machten bereits eigene Erfahrungen mit dem Azure Kalkulator und waren überrascht, dass der konfigurierte Server doch nicht ganz so günstig ist wie angenommen. Wir geben 4 Tricks wie man bei der Azure Lizenzierung und Konfiguration Kosten sparen kann.

 

4 TRICKS WIE SIE KOSTEN SPAREN KÖNNEN

Die Azure Cloud bietet SEHR viele Konfigurationsmöglichkeiten. Ohne profunde Azure-Erfahrung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das falsche Produkt, die falsche Version, der falsche Tarif, die falsche Konfiguration, die falsche Region oder etwas anderes nicht passend zur Anforderung gewählt. Daher sollten Sie bei der Berechnung unbedingt auf folgendes achten:

1. Skalierung statt Mega-VMs

Einer der grössten Fehler, den wir immer wieder bei der Überprüfung des Azure Designs sehen, ist die überdimensionierte Provisionierung von Azure VMs. Die Admins kalkulieren hierbei oft auf Basis der vorhandenen On-Premise-Strukturen und berücksichtigen zu wenig den tatsächlichen Ressourcenbedarf. Dies führt dazu, dass eine zu grosse VM ausgewählt wird, um Spitzenlasten abfangen zu können. Doch gerade das ist nicht die Idee der Cloud. Mit Azure Skaliergruppen können Server automatisch horizontal skaliert (also im Bedarfsfall zusätzliche VMs dazugeschaltet) und wieder zurückgefahren werden, wenn die Last nachlässt. So kann man bereits in Bezug auf Computing Power einiges an Kosten sparen.

2. 40% Einsparung durch das richtige Vertragsmodel

Rabatte bei Abschluss eines Vertrages mit längerer Laufzeit gibt es auch in der Public Cloud. Mit Azure Reserved Instanz (RI) bietet Microsoft kräftige Rabatte mit bis zu 40% auf ausgewählte virtuelle Server. Vor allem lohnt sich RI bei Systemen, welche während 24h und 365 Tagen ansprechbar sein müssen und die Kosten im Laufe der Zeit so oder so verrechnet werden. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist jedoch, dass die gesamte Vertragslaufzeit für diese RI im Voraus bezahlt werden muss. Sollten Unternehmen die RI Instanzen unerwartet nicht mehr benötigen, können diese mit einer Stornogebühr von derzeit 12% zurückgegeben werden. Somit ist das Risiko der Vorauszahlung überschaubar.

Beispielkalkulation auf Basis einer Azure VM D3v2 (4 CPU, 14 GB RAM):

  • Standard Pay-as-you go Model: ca. CHF 390.-/Monat

  • Die gleiche VM mit 1 Jahre Reservierung: CHF 250.-/Monat

  • Gesamtersparnis pro Jahr: CHF 1'680.-

Doch was ist, wenn ich die reservierte VM nach 3 Monaten nicht mehr benötigte?

  • Gutschrift der bereits bezahlten Beträge für 9 Monate: CHF 2'250.-

  • Berechnung einer Stornogebühr von derzeit 12%: CHF 270.-

  • Kosten Ihres Servers für 3 Monate inkl. Gebühr: CHF 1'020.- (ohne RI CHF 1'170.-)

  • Kosten Ihres Servers bei Rückgabe nach 6 Monaten inkl. Gebühr: CHF 1'680.- (ohne RI wären es aber CHF 2'340.-)

Fazit: Eine Azure Reserved Instanz (RI) lohnt sich je nach Servertyp bereits ab einer Laufzeit von 3 Monaten.

3. Vorhandene Lizenzen nutzen

Viele Unternehmen, welche in die Azure Cloud wechseln wollen, haben bereits Ihre Infrastruktur mit entsprechenden Software Lizenzen ordnungsmässig lizenziert und entsprechende Investitionen in Betriebssysteme und z.B. Datenbank Software getätigt. Dank dem «Azure-Hybridvorteil» können Sie Ihre bestehenden Lizenzen in die Cloud mitnehmen und bis zu 40% einsparen. Je nach Edition können Sie Ihre Lizenzen zum Ausführen von virtuellen Windows Servern in Azure umwandeln oder wiederverwenden und eine geringere Basis-Compute-Gebühr bezahlen (Gebühr für virtuelle Linux-Computer). Mehr dazu 

Beispielkalkulation auf Basis einer Azure VM D3v2 (4 CPU, 14 GB RAM):

  • Standard Pay-as-you go Model mit Hybrid-Vorteil: CHF 195.- statt CHF 390.-/Mona

  • Nimmt man nun noch 1 Jahr Reservierung (RI) hinzu kostet diese VM nur noch CHF 120.-/Monat

  • Gesamtersparnis pro Jahr: CHF 3'240.-

4. Müssen Ihre Anwendungen wirklich 24h laufen?

Gerade im KMU-Umfeld gibt es viele Server-Strukturen, welche nur während der Bürozeit benutzt werden. Hierzu kann beispielsweise der File-Server, das CRM oder das ERP zählen. Die meisten Mitarbeitenden verlassen nach 8-10 Stunden das Büro und kommen erst nach etwa 10 bis 12 Stunden wieder an den Arbeitsplatz zurück. Warum sollen also alle Systeme während rund 50% des Tages ungenutzt herumstehen und einsatzbereit sein? Die Kosten für den Betrieb dieser Systeme oder allfälliger Testsysteme, welche ebenfalls selten an 365 Tagen benutzt werden, kann man durch automatisiertes Herunterfahren und Starten erheblich senken – so haben Sie mehr Budget für sinnvollere Ausgaben zur Verfügung!

 

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