Mark Thommen 16.04.2021 9 min read

Warum Colocation umweltfreundlicher ist, als der Betrieb eines eigenen Rechenzentrums

Viele Unternehmen sind aufgrund kantonaler Energieeffizienz-Gesetze aufgefordert, ihren jährlichen Stromverbrauch zu reduzieren. Daher stehen vermehrt Entscheide an, ob ein Rechenzentrum selbst betrieben oder ausgelagert werden soll (Make-or-Buy).

Wir erklären Ihnen in unserem Artikel, warum Colocation die umweltfreundlichere und auch kostengünstigere Variante ist.

Make- or Buy-Entscheid Colocation

Wenn Unternehmen Entscheide zwischen einem Drittanbieter und dem Aufbau eines eigenen Inhouse-Rechenzentrums treffen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.

Ein immer wichtigeres Element dabei wird die Umweltfreundlichkeit, die primär an die Steigerung der Energieeffizienz gekoppelt ist.

Zusätzlich stehen viele Unternehmen heute vor der Herausforderung, aufgrund zunehmender gesetzgeberischer Vorgaben im Energiebereich die Erneuerung des Rechenzentrums in Angriff zu nehmen bzw. eben alternative Möglichkeiten zu prüfen.

Serverlandschaft und Stromverbrauch in der Schweiz

Gemäss einer aktuellen Studie, der Hochschule Luzern im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE), beträgt der Stromverbrauch für Rechenzentren (Inhouse wie auch Drittanbieter) insgesamt 3,6% des Gesamtstromverbrauchs in der Schweiz.

Die Resultate aus der Erhebung zeigen, dass der PUE, ein wichtiges Mass für die infrastrukturseitige Energieeffizienz, bei Rechenzenter-Dienstleistern deutlich besser bekannt ist als bei den unternehmensinternen Datacentern. Zudem zeigte sich, dass insbesondere bei RZ-Dienstleistern die PUE-Werte in den letzten Jahren gesenkt werden konnten und ein erhebliches Energieeffizienzpotenzial ausgeschöpft wurde. Bei den externen Dienstleistern wurden bis dato auch deutlich mehr konkrete Effizienzmassnahmen umgesetzt als bei internen Rechenzentren. 

Gerade die internen Rechenzentren haben damit ein beträchtliches Effizienzsteigerungspotenzial, da im Gegensatz zu Externen aufgrund von baulichen und budgetmässigen Einschränkungen weder deren Kühlung optimiert noch die Abwärme genutzt werden kann.

Colocation vs. Inhouse-Lösung

Die generellen Anforderungen der Behörden an Energieeffizienz von Unternehmen sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. So sind Grossverbraucher aufgefordert, eine jährliche Steigerung der Effizienz im einstelligen Prozentbereich umzusetzen.

Die Zürcher Regierung erwartet beispielsweise als Richtwert eine durchschnittliche Steigerung der Energieeffizienz von 2% pro Jahr. Ein grosses Einsparungspotenzial hat wie bereits erwähnt das firmeneigene Rechenzentrum.

Die meisten internen Rechenzentren befinden sich in Liegenschaften, die eigentlich nicht für eine derartige Nutzung gebaut wurden (zu niedrige Raumhöhe, keine ausreichende Kühlmöglichkeiten, Sicherheit und Gebäudeklasse bei höhere Gewalt wie Erdbeben). Aufgrund von baulichen Beschränkungen kann daher die Sanierung der eigenen Rechenzenter-Infrastruktur sehr kostspielig werden.

Somit sind Unternehmen gefordert, eine Total-Cost-of-Ownership (TCO) Betrachtung durchzuführen. Im Zentrum stehen dabei die Fragen, welche Kosten ein Neubau/Umbau generieren würde und welche Investitionen notwendig wären, um auf den neusten Stand der Technik zu kommen. Im weiteren gilt es auch zu prüfen, welche zusätzlichen Umwelt- und Energieauflagen eine Baubewilligung erschweren, verteuern oder sogar verunmöglichen.

Basierend auf diesen Kosten- und Risikobetrachtungen entscheiden sich Firmen daher immer öfters für den Umzug in ein Colocation Center.

Warum Colocation ökologischer ist?

Grundsätzlich gilt: Je grösser ein Rechenzentrum ist, desto energieeffizienter kann es betrieben werden. Der Grund dafür sind vor allem Skaleneffekte der bestehenden Infrastruktur. Die Logik hierfür ist einfach: wird ein Raum mit einer grossen Anzahl von Servern auf 27 Grad gekühlt, so ist dies wesentlich effizienter als viele verschiedene Räume einzeln zu klimatisieren.

Colocation-Anbieter sind bestrebt, ein Maximum an Energieeffizienz zu erreichen, da Strom den Hauptanteil ihres Kostenblocks ausmacht. Datacenter-Betreiber erneuern daher die eingesetzten Technologien fortlaufend, um Strom sparen zu können. Wer jedoch ein eigenes Rechenzentrum betreibt, wird die Systeme möglichst lange nutzen wollen. Dadurch bleibt der Strombedarf über lange Zeit auf einem relativ hohen Niveau.

Quantifizierung der Energieeffizienz eines Rechenzentrums: der PUE-Wert

Wie energieeffizient ein Datacenter ist, lässt sich mit der sogenannten «Power Usage Effectiveness» (PUE) messen. Der PUE-Wert setzt die insgesamt im Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis mit der Energieaufnahme der Rechner.

Ein Wert von 3 sagt beispielsweise aus, dass zwei Drittel der eingesetzten Leistung für Kälteproduktion, Wärmeabführung sowie Verluste und nur ein Drittel der Leistung von den Servern und IT-Infrastruktur verbraucht werden. Je mehr sich also der PUE dem Wert 1 nähert, desto effizienter ist das Datacenter.
Die meisten Colocation-Anbieter streben einen Wert von kleiner 2 an, was bedeutet, dass das Rechenzentrum selber weniger Strom verbraucht als die Geräte, die damit versorgt werden. Eine Studie des Uptime Institute (Global Data Center Survey 2019) errechnete einen weltweit durchschnittlichen PUE-Wert von 1,67.

Demgegenüber stehen die Kunden internen Rechenzentren, welche aus der fehlenden Skalierung selten einen PUE unter 2 aufweisen und Zentren die in die Jahre gekommen sind mit einem PUE zwischen 3-5 verwerflich mit der Energie umgehen.

Die zu 100% CO2 freien Rechenzentren von Netrics

Die Realisierung eines Datacenters stellt an Colocation Betreiber hohe Anforderungen bezüglich Technik, Umwelt und Kapital. Die Netrics Datacube Rechenzentren Münchenstein und Biel wurden nach den modernsten Energiestandards konzipiert: Netrics verfügt über äussert effiziente energiesparende Kühlsysteme, aber auch das ganze Raumkonzept wurde nachhaltig gestaltet.

Die Rechenzentren von Netrics sind zertifiziert. Der Datacube Münchenstein erreicht einen PUE-Wert von 1,24, der in Biel einen Wert von 1,35, was bei weitem besser als der schweizweite und branchenübliche Durchschnitt ist. Für diese hervorragende Energieeffizienz wurde der Datacube Münchenstein vom Förderprogramm PUEDA des Bundesamts für Energie BFE ausgezeichnet.

 

Der PUE-Wert des Datacubes Münchenstein ist 1.24.

 

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